Blockupy Frankfurt, 31.Mai/1. Juni

Zugtreffpunkt für die feministische Mobilisierung von Köln: 30. Mai, 14 Uhr, Köln HBF, Haupthalle
hier ein aktueller Artikel zu dem Thema von Andrea Trumann

Aufruf der unabhängigen feministische Mobilisierung
Kommt mit nach Frankfurt und demonstriert mit uns am 31.Mai/1.Juni gegen die herrschende Krisenpolitik!

Eine unabhängige feministische Mobilisierung

Wir wollen zu den Blockupy-Protesten in Frankfurt eine unabhängige feministische Mobilisierung auf die Beine stellen und suchen noch Gruppen, Frauen*, Personen, die sich uns anschließen und Lust haben mit uns gemeinsam, was zu überlegen und ihre Ideen/Forderung auf die Straße zu tragen, denn in den bisherigen Blockupy-Protesten der antikapitalistischen Bewegung, war uns die feministische Perspektive nicht präsent genug. Bisher sind wir einige vernetzte feministische Gruppen in Marburg, Köln und Berlin und hoffen noch weitere Feminist*innen & friends (gender offen) in vielen Städten/Regionen zu erreichen, um gemeinsam mit euch unsere Themen, unsere Kreativität und Wut auszudrücken.

Die europäische Krisenpolitik übt einen unglaublichen Druck auf alle Bereiche der sozialen Reproduktion aus, sei es Gesundheit, Kinderbetreuung, Bildung, Pflege und die Doppelbelastung in den privaten Lebensgemeinschaften/Familien. Während es in den öffentlichen Debatten verstärkt um Rettungspakete für Banken und Staaten geht, wollen wir unser Leben/die Lebensbedingungen der Menschen in den Fokus rücken und die herrschende Zuweisung von Belastungen/Aufgaben an Frauen* thematisieren. Wir sehen die Krise nicht als etwas, was erst seit dem Finanzcrash 2008 auftritt, sondern als ein grundlegendes Mißverhältnis in der Art und Weise, wie unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen in diesem System organisiert sind. Eine feministische Perspektive auf die Krise ist eine Bedingung, um diese überhaupt zu verstehen.

Unter Krise der Reproduktion fassen wir sowohl, dass Frauenhäusern die Finanzierung entzogen wurde, als auch, dass Jugendbildungsarbeit unter immer prekäreren Umständen stattfindet, das Krankenhäuser privatisiert werden und der Personalstand, keine ausreichende Versorgung mehr zulässt, dass sich die Lebensbedingen für Menschen ohne Papiere oder ohne Aufenthaltsgenehmigung verschlechtern, dass es lange Wartelisten für Kitaplätze gibt, Angebote für Gebärdendolmetschen und Assistenz für Behinderte nicht ausreichen und dass geringe Löhne und Hartz IV den Alltag der Menschen, besonders mit Kindern immer schwieriger macht und die Burn Out Raten steigen. All diese Auswirkungen sind in der Öffentlichkeit nicht so präsent und der Umgang mit ihnen wird vielfach privatisiert und muss individuell gelöst werden. Dieser Vereinzelung und individuellen Lösungsstrategien gilt es wieder verstärkt Solidarität entgegen zu setzen und kollektive Handlungsstrategien zu entwickeln. Wir wollen die unabhängige feministische Mobilisierung zu Blockupy auch nutzen, um hierüber ins Gespräch zu kommen. In Zukunft wollen wir nach kollektiven Lösungen für neue und alte von Feminist*innen problematisierte Misstände suchen: Statt Enteignung und Individualisierung (z.B. durch individuelle “Emanzipationsmöglichkeiten” für privilegierte Frauen*) – kollektive Aneignung von Reproduktionsmitteln und solidarische Strategien!

Bitte achtet auf Ankündigungen oder schaut auf folgenden Websites (AK Feminismus der NFJ Berlin und blockupy-frankfurt.org) nach Terminen oder kommt einfach nach Frankfurt und achtet auf die Ankündigungen vor Ort. Wir wollen am Freitag bei den Protesten als “Care Mob” in der Stadt unterwegs sein und werden am Samstag auf der Demo einen feministischen Block bilden und die “Care Revolution” ausrufen. Unsere Mobilisierung ist gender offen, einige der beteiligten Gruppen sind all gender, die meisten Gruppen sind FL oder FLT* organisiert. Wir hoffen, den verschiedenen Organisierungsformen gerecht zu werden und im Demoblock gehen Frauen voran. Wir hoffen auch auf vielfältigste Ausdrucksweisen, bringt mit, was für euch die Reproduktionskrise symbolisiert: Windeln, Wischmob, was immer euch einfällt. Wir sehn uns in Frankfurt!