Wann: Donnerstag, 22.12.2016, 16:00 – 17:30
Wo: Uni Köln IBW Gebäude, Hörsaal H 113

*Diese Ringvorlesung/Veranstaltungsreihe ist offen für alle: Studierende und Nicht-Studierende!*

mit Elisabeth Jonuz und Nadine Mena Michollek

Bei der Vorstellung einer „Zigeunerin“ werden viele das Bild der sogenannten „Karstadt-Zigeunerin“ vor Augen haben – großbusig, „rassig“, mit schwarzen, wilden Haaren, goldenen Ohrringen, einem roten, tief ausgeschnittenen Kleid, großen Augen und dunkler Haut. Dieses Gemälde wurde häufig in der Kunstabteilung von Warenhäusern erworben und fand damit Eingang in vielen deutschen Wohnzimmern. Diese gesellschaftliche Konstruktion der „Zigeunerin“ lässt sich über Jahrhunderte hinweg zurückverfolgen und ist gerade deshalb so tief in der Gesellschaft verwurzelt. Die im öffentlichen Diskurs vorherrschenden Bilder über „Zigeunerinnen“ speist sich demnach nicht aus realen Erlebnissen mit Sintezza oder Romnja, sondern aus meist zweifelhafter Literatur, aus einer kollektiven Überlieferung, aus Alltagsgesprächen, Romanen, Opern und Operetten, Filmen und Presseberichten.
Das Ziel des Vortrags ist antiziganistische Bilder über Sinti- und Romafrauen zu dekonstruieren, um hierbei Machtverhältnisse und Marginalisierungsprozesse freizulegen. Hierbei wird es nicht nur darum gehen Stereotype aufzudecken und zu entlarven, sondern zu zeigen, wie sie funktionieren, um asymmetrische Machtverhältnisse zu schaffen und zu legitimieren.

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