Liebe Alle,


das AF*L*R (autonome Frauen* und Lesben* Referat) hat einen neuen Namen. Das Referat heißt seit Februar 2022 „Autonomes feministisches Referat für FLINTA* der Uni Köln“. FLINTA* steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binär, trans, agender. 
Wie wir die Welt begreifen, verändert sich mit unseren Kämpfen und den politischen Bewegungen – und deshalb verändert sich auch wie wir über die Welt und unsere Kämpfe sprechen.Uns ist wichtig, dass dieses Referat Anlaufstelle für möglichst viele Menschen sein kann, die die Ungleichheit der Geschlechter zu spüren bekommen. Mit „Geschlecht“ meinen wir die Interaktion aus der Vergeschlechtlichung von Körpern, von Identität im Sinne von Performance – sowohl gesellschaftlich zugeschrieben als auch selbstbestimmt. Deshalb wollen wir den Namen „Frauen*Lesben*“ hinter uns lassen und mit „feministisch für FLINTA*“, den derzeit häufig genutzten Begriff für Frauen, Queers und alle Menschen zwischen und jenseits der Geschlechterbinarität, nach vorne und außen treten.
Mit der Namensänderung wollen wir nicht die wichtigen Kämpfe, die Frauen* und Lesben* in den letzten Jahrzehnten geführt haben, unsichtbar machen oder sie ablehnen. Im Gegenteil: Wir suchen die kritische Auseinandersetzungen und müssen – im Guten wie im Schlechten daraus lernen. Es geht uns um eine sichtbare und eindeutige Erweiterung wer sich in diesem Referat wiederfinden soll. 
Natürlich birgt das Schwierigkeiten. Geschichte ist immer kontrovers und das wird auch diese Umbenennung mit der Zeit sein. Alles passiert in einem politischen und historischen Kontext – Schritte, die zu einem Zeitpunkt richtig und wichtig sind, sind es irgendwann nicht mehr und dann doch wieder. Wir versuchen uns in diesen Widersprüchen zu bewegen, zu lernen und uns auseinanderzusetzen. Wir versuchen nicht Kämpfe, Begriffe und Traditionen falsch gegeneinander zu diskutieren. Wenn wir von Frauen*Lesben* reden bzw. davon das im Namen des Referats hinter uns zu lassen, reden wir immer auch über blinde Flecken in der Bewegung aber ebenso über feminstische Geschichte, Kämpfe, Errungenschaften, die wir nicht unsichtbar machen wollen, die wir schätzen, die wir teilen und auf denen wir aufbauen. 
Wir sind uns auch bewusst darüber, dass es Kritik am FLINTA*-Begriff gibt. Uns ging es darum, dass auch im Namen des Referats deutlich wird, dass alle, die von geschlechtlichsbezogener Ungleichheit betroffen sind, in unseren Strukturen willkommen sind. Wir wollen lernen gemeinsam einen Raum zu schaffen, in dem wir uns begegnen und uns gemeinsam gegen sexistische und patriarchale Gewalt organisieren können.  
Wenn wir von „feministisch“ reden, ist das keine Abgrenzung zu verschiedenen feministischen Strömungen, sondern soll viel mehr zum Ausdruck bringen, dass der Raum immer wieder da sein muss viele Perspektiven zu durchdringen und wir immer wieder ausverhandeln und uns auseinandersetzen müssen. So werden wir von materialistischen Feminismen lernen wie auch von queerfeministischen Perspektiven, usw.
Das AF*L*R stand all die letzten Jahre für intersektionale, insbesondere queerfeministische und antirasstische Perspektiven. Menschen mit unterschiedlichen geschlechtlichen Positionierungen und Jüd:innen und B(I)Poc-Personen waren immer wieder Teil des Referats, haben es initiiert, getragen und geprägt. Das AF*L*R hat nicht nur in die Hochschule sondern darüber hinaus gewirkt. Wir sind dankbar für die Arbeit der letzten Jahre, das Wissen und Utopien und möchten hieran anknüpfen. 
Die Politik im Referat war und ist von und für alle Personen, die negativ von den Geschlechterverhältnissen betroffen sind. Dabei wollen wir unseren gemeinsamen Kampf in den Vordergrund stellen, der gemeinsame feministische Kampf ist das, was uns im Referat verbindet.

  • Wir sind autonom, d.h. können unabhängig vom AStA, der studentischen „Regierung“, an der Uni Köln Politik machen und unser eigenes Geld verwalten. 
  • Wir sind feministisch, d.h. wir kämpfen gegen das Patriarchat, gegen sexistische Diskriminierung, Gewalt und Unterdrückung. Wir stehen ein für Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung. 
  • Wir sind links, d.h. unser Kampf muss mit anderen Kämpfen verbunden sein und die Verstrickungen aufzeigen – unsere Politik muss emanzipatorisch und intersektional sein, sonst ist es nicht unser feminstischer Kampf. Dazu sind wir auf die Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen in der Stadt, sowie eine Kooperation mit den anderen autonomen Referaten angewiesen. 

Wir freuen uns, die Uni mit queeren, feministischen Perspektiven zu füllen und sehen uns hoffentlich bald bei einer unserer Veranstaltungen!