Empowerment Workshop: Bildung und Empowerment

Anmeldung und Nachfragen via: empowermentunikoeln@gmail.com bis 10.2.2017

Rassismus gehört zu den alltäglichen Erfahrungen von uns Schwarzen Menschen und People of Color (PoC).
Egal ob auf der Straße, beim Amt, bei der Arbeit oder auf einer Party, Rassismus und Diskriminierung sind gesellschaftliche Normalitäten. In seiner intersektionalen Verschränkung zusammen mit anderen Merkmalen ergeben sich oftmals verstärkende Gewalt- und Ohnmachtserfahrungen in Form von mehrdimensionaler Diskriminierung.
Auch im Bildungssystem sind rassistische Ausgrenzungsmechanismen verankert, die uns prägen. Ein selbstverständlicher Teil der Bildungslaufbahn von Schwarzen Menschen und PoC sind rassistische Vorkommnisse. Eine Folge des rassistischen Bildungssystems ist das Gefühl von Schwarzen/PoC, dass wir es nicht „schaffen“ können, dass wir nicht „klug“ genug sind oder das dies nicht unser Ort ist.
Für uns, die wir an der Universität angekommen sind, ist es spannend und notwendig, uns unsere Bildungsverläufe anzuschauen. Wie haben wir es bis hierhin geschafft? Welche Fähigkeiten haben wir durch das Überleben im Bildungsapparat entwickelt und was haben wir dafür aufgeben müssen?
In einem „geschützten“ Raum (safer space), in dem alle Erfahrungen mit Rassismus und Sexismus teilen können, setzen wir uns damit auseinander, was Rassismus für jede*n von uns bedeutet, wie wir Rassismus in seiner vergeschlechtlichten Form erleben, was es mit uns macht und welche Strategien wir dagegen entwickelt haben. Empowerment wird somit im Sinne von Selbstbestimmung und Selbstbemächtigung erfahrbar.
Als Teamende ist es unser Selbstverständnis diskriminierungskritisch und diversitätsbewusst zu arbeiten.
Der Workshop richtet sich an Schwarze Frauen* und Frauen* of Color sowie Schwarze_/_of Color LBT*I*QQA Studierende der Universität zu Köln.

Wann:
Erster Teil: Do. 16.- Fr. 17.2.2017
Jeweils 10-19 Uhr inkl. Pausen
Zweiter Teil: Do. 16.- Fr. 17.3.2017
Jeweils 10-19 Uhr inkl. Pausen
Wo:
Universität zu Köln (Gebäude und Raum tba)

Teamerinnen* – Wer wir sind:

Maryam Mohseni – 1. Staatsexamen Lehramt, Zusatzstudium Interkulturelle Pädagogik/ Deutsch als Zweitsprache, Dissertation zu Empowermentmöglichkeiten von Menschen of Color in Bildungskontexten
Bildungsräume begreife ich als Orte, in denen die Lernenden und Lehrenden nicht nur mit ihrem Verstand anwesend sind, sondern genauso mit ihren Erfahrungen, Gefühlen und ihrem Körper. Für meine Arbeitsweise bedeutet dies, gemeinsames Lernen immer als ein Lernen an und mit den Erfahrungen der Menschen im Raum zu begreifen. Erfahrungen wiederrum sind geknüpft an die zugewiesene gesellschaftliche Positionierung und Herrschaftsverhältnisse. Räume jedoch, in denen Erfahrungen von Frauen of Color rassismuskritisch und gendersensibel thematisiert werden können, sind äußerst selten. Meine Themenschwerpunkte sind vergeschlechtlichter Rassismus und Empowermentmöglichkeiten, in denen Erfahrungen, Körper und Gefühle von Frauen of Color im Zentrum stehen.

Yemisi Babatola – Magistra Angwandte Kulturwissenschaften. Als Referentin der politischen Bildungsarbeit zu den Themen Intersektionalität (insb. Rassismuskritik), Empowerment für Schwarze (B) und PoC, Kritisches Weißsein habe ich unter anderem in Kooperationen mit IMAFREDU, Anti-Bias, withwingsandroots, LesMigraS e.V., glokal e.V., Engagement Global, kulturweit und UNESCO Bildungsräume gestaltet. ManuEla Ritz’ Empowermentlerngruppe, viel Selbststudium und „ehrenamtliche“ Arbeit in der B.PoC LGBT*I*QQA Community begleiten mich intensiv.
Fokus ist seit Juli 2016 das EOTO e.V. Projekt, die erste Schwarze deutsche Bibliothek/Bildungsinitiative in Berlin. Dort geht es mir darum in Verbindung zu sein mit rassismusbetroffenen Schwarzen Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Kindern. Wir kommen mit Kunst und Spiel an die Dekonstruktion von Rassismus, Adultismus, Ableismus, Sexismus, Hetero- und Cis-Sexismus – und das mit Gefühl und Zeit. „EOTO“, also das Motto „Each One Teach One“ entspricht meiner Arbeitshaltung für Räume indem inklusives prozessorientiertes Lernen in Begegnung lebt.